Freitag, 10. April 2015

Fast ein ganzes Jahr später - What the ...?!

Hallo liebe Leser. 
Lange ist es her. Fast ein Jahr genau gesagt. Gestern ist das neue Au Pair (Nr. 3) in meiner Gastfamilie angekommen. Das bedeutet, dass meine einstige Nachfolgerin (Nr. 2) bald nach Hause fliegt.
Krass wie schnell die Zeit vergeht. Manchmal fühlt es sich immer noch so an als ob ich erst vor 4 Wochen das Haus meiner Gastfamilie verlassen habe. Wie ein langer Urlaub. Und manchmal fühlt es sich an wie 10 Jahre. Schreckliches Gefühl.
Ich habe angefangen zu studieren und etwas "sinnvolles" zu machen. Und hey es ist sogar etwas in Richtung Film. Juhu! :D Ein kleiner Umweg, aber so kann ich auch in den Zweig Film kommen.
Ich habe vor 2 Wochen ein Praktikum gemacht bei The Voice of Ireland. Das war eine mega coole Erfahrung. Aber ich möchte definitiv eher an ein Film Set als bei einer Live Show zu arbeiten.
Jetzt bin ich wieder zurück in "Good Old Germany" und mein 2tes Semester hat begonnen. Diesmal ist es viel voller. Vollerer Stundenplan und viel mehr Aufgaben während des Studiums zu bearbeiten. Aber das kommt mir gerade Recht - Lenkt ab vom Heimweh nach Chicago und Fernweh allgemein.
Meine WG-Mitbewohnerin und ich haben Flüge gebucht für Anfang bis Ende September. Wir werden eine Rucksack Tour durch Spanien und Portugal machen. Darauf freu ich mich schon so so so so sehr!!!! :D :D Ein Lichtblick.

Ich möchte euch berichten, wie es sich anfühlt: 1 ganzes Jahr später. Gosh, das hört sich so verdammt lang an.
Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich mich wieder gut eingelebt habe und glücklich bin. Life f..... sucks. Mittlerweile verusche ich wirklich Anschluss zu finden aber es funktioniert leider nicht so gut wie in meiner Vorstellung. Ich fühl mich nicht deutsch. Ich fühl mich oft sehr alleine mit meinen Problemen. Einfach niemand in meinem Umkreis, niemand den ich kenne, kann mich verstehen. Aber dieses Problem haben viele Au Pairs. Ich vermisse Englisch sprechen so verdammt sehr!! Ich hab schon einiges verlernt oder zumindest ist einiges eingerostet. Das ist echt schade. Aber wenn ich irgendwann wieder in die USA gehe, kommt das hoffentlich alles schnell zurück. So gut wie jeden Tag schaue ich eine Folge PLL auf Englisch oder irgendwas anderes und wenn ich Filme schaue sind sie immer auf Englisch. Das kann aus meinem Freundeskreis leider auch niemand verstehen. Englisch ist so vertraut und normal und hört sich einfach wunderschön an in meinen Ohren. Es hört sich so Echt an. Es lässt mich ein bisschen mehr mit den USA verbinden, die so weit weg sind. 
Wenn man einen Ort so sehr mag und das Leben dort sich richtig angefühlt hat und alles andere nicht an dieses Leben heran kommt, egal wie sehr man versucht, warum kann man dann nicht einfach zurück? Ich hasse diese ganzen Regeln. In Chicago hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich eine Aufgabe habe, die nicht sinnvoller sein kann, nicht wichtiger und nicht lebenserfüllender. Das hört sich so runter geschrieben total schwachsinnig an. Aber ich hatte das Gefühl dass Liam mich braucht und ich ihn. Und ich hab ihn zurück gelassen.
Mittlerweile kennt er mich nicht mehr. Natürlich weiß er meinen Namen aus Erzählungen und wir skypen immer ca 1 Mal im Monat manchmal 2 Mal. Aber er kennt mich nicht mehr, wie vor einem Jahr. Er wird jetzt 3 Jahre alt am 8ten Juni. Das ist so krass. Ihm geht es zwischendurch richtig schlecht und am liebsten wäre ich einfach nur da, auch wenn es ihm und den anderen nichts bringen würde. Aber mir würde es was bringen. Klingt mal wieder super egoistisch. Am anderen Ende des Ozeans zu sitzen, wenn er sich wieder Knochen gebrochen hat oder seine Blutwerte alle in den Keller gehen und er wieder im Krankenhaus endet, ist für mich sehr sehr schwer.
Meine Host Mum Kelly, gibt mir oft bescheit und berichtet, aber es ist nicht das selbe.

Ich könnte euch stundenlang erzählen wie doof alles ist, aber ich muss auch sagen, dass ich es in Ilmenau, meinem Studienort auch gut habe. Es ersetzt nicht Chicago. Aber ich habe eine gute Zeit hier und ich versuche das Studentenleben zu genießen. Meine Familie ab und zu zu sehen finde ich auch sehr toll. Und meine Schwester in Irland zu besuchen tut auch gut. Wenn ich ganz viel Geld hätte würde ich sie am liebsten alle abwechselnd besuchen. Meine Familie in Dortmund, Vanessa in Irland, Kelly, Justin, Sarah und Liam in Chicago, meine AuPair Freunde aus Deutschland und Frankreich und ich würde auch gerne mal wieder Seattle und meine erste Gastfamilie besuchen, auch wenn ich von denen gar nichts höre und sie sich gar nicht für mich interessieren, würde ich gerne mal wieder vorbeischauen und mit den Jungs eine Runde in den Park, wie damals. Am 6ten August sind es 3 Jahre, dass ich amerikanischen Boden betreten habe.

Das neue AuPair (Nr.3) ist übrigens super super lieb. Ich glaube, sie passt super gut in die Familie. Schade, dass ich sie noch nicht live sehen konnte. Wir haben einmal 3 Stunden am Stück geskypt. Aber es gab auch einfach so viel zu erzählen und zu fragen und wir haben auch einfach die gleichen Interessen und Vorlieben. Ich glaube wir wären richtig gute Freunde gewesen. Außerdem hat sie schon studiert und ist Physiotherapeutin, was einfach perfekt für Liam ist und da sie aus Spanien kommt, ist das noch ein riesen Pluspunkt für Sarah, weil Justin ihr ja spanisch bei bringt. Ich freu mich sehr für meine Gastfamilie. Das neue AuPair (Nr.3) und ich schreiben auch richtig oft über Whatsapp und Facebook und ich habe sie schon gefragt ob sie mir Fotos und Videos von den Kids schicken kann, während ihrem AuPair Jahr. Kelly denkt da ja nicht so oft dran. :D


So, dass war jetzt doch kein kurzer Eintrag. Ein bisschen vermisse ich es auch zu bloggen.
Vielleicht erstelle ich wieder einen Blog, wenn ich ein Auslandssemester mache oder ein Praktikum im Ausland. Wer weiß, was für ein Abenteuer als nächstes kommt.
Abschließend muss ich sagen, dass Aupair natürlich die beste Entscheidung meines Lebens war. Aber auch, dass ich einfach so viel sehen und lernen durfte und so viele tollen Menschen kennen lernen durfte und mich selber weiter entwickelt habe. Und ohne die schlechten Erfahrungen, wären die guten nur halb so schön gewesen. Also Thanks to you, Carmel by the Sea. Das ich das mal sage. :D Ouh was ich beinahe vergessen hätte. Die USA Polster habe ich leider immer noch nicht wieder ganz runter. Dauert wohl noch etwas. :D

have a good one,
Josy