Berufung: Au pair???

Wie die Überschrift schon sagt, handelt dieser Post über meine Entdscheidung, als Au pair in die USA zu gehen. Ich hatte heute ein sehr interessantes Gespräch mit meinem neuen Arzt, der rein gar nichts von Au pair sein und Auslandserfahrung hält. Es ist echt faszinierend und naja sehr unhöflich und auch einfach total respektlos von Menschen hören zu müssen, was gut und was schlecht ist. Was eine richtige Entscheidung ist und was Fehler sind, was besser ist für deine eigene Zukunft und und und.. (und diese Menschen wollen einen beeinflussen und belehren und dir die Augenbinde abnehmen) Vor allem kennen sich solche Menschen dann auch gar nicht aus und basieren ihre Meinung auf Behauptungen von wieder anderen Menschen. Alles Menschen die einen super kennen und genau wissen wer du bist. (Achtung Ironie). Und immer wieder seinen Traum verteidigen zu müssen macht einen aber auch stärker, nach diesem Tag heute, weiß ich noch viel mehr, wie sehr ich dieses Jahr durch ziehen will. Ich bin der festen Überzeugung, dass mich diese Auslandserfahrung in meinem Leben weiter bringen wird, gerade weil ich mir noch sehr unsicher bin, über meine Zukunft und was "meine Berufung" ist.
Was ich mir von diesem Jahr erhoffe:

• "Eine Zweite Familie" zu finden/Neue Freundschaften zu schließen
• Mehr Erfahrungen zu sammeln mit Kindern
• Selbstbewusster werden
• Englische Sprache verbessern
• Mehr als nur kurz über den Tellerrand zu schauen und etwas von der Welt sehen zu können
• Neue Fähigkeiten erlernen
• Fähigkeiten ausbauen
• Sich selbst neu erleben
• Menschen aus aller Welt treffen

Dann war da noch...
...der Termin bei der Botschaft in Frankfurt. Ich bin um 5 Uhr morgens aufgestanden und mit meinem Papa 2,5 Stunden nach Frankfurt gefahren. Eigentlich sollte ich bin dem Zug fahren, aber das wurde am Ende doch zu teuer..
Ich war schon um 08:40 Uhr da. Aber die lassen einen erst eine Stunde vor deinem eigentlichen Termin rein. Da mein Termin erst um 10:00 Uhr war, musste ich noch draußen warten. Meine Nummer war T151, die habe ich draußen am Schalter erhalten, als ich dran war. Danach wurde ich hinein gelassen und musste erst mal alle meine sachen in einen Korb legen (wie in einem Flughafen) und dann durch einen Bogen gehen. Ein riesiger, übergewichtiger, dunkelhäutiger Wachmann quatschte mich dann einfach auf Englisch an, dass ich durch diesen Bogen gehen sollte. Das ging so schnell, den hab ich gar nicht richtig verstanden. Wahrscheinlich muss ich wie ein auto geguckt haben, denn sein Kollege meinte dann nur so auf Deutsch: Mach ihr doch keine Angst. :D
Ja also einerseits sind die Amis ja alle ganz witzig bis jetzt, weil als ich durch einen Innenhof zum nächsten Gebäude an einem weiteren Wachmann vorbei ging, hinein in eine riesige Halle und dort aufgerufen wurde, machte der Ami am ersten Schalter auch wieder Witze. Er hatte mich ausversehen gedutzt und das fand ich ganz witzig und habe gegrinst. Darauf meinte er, dass wenn ich ihn auslache, ich ein anderes Mal noch mal wieder kommen könnte. Haha :D Naja, aber andererseits sind sie auch ein bisschen verrückt mit ihren ganzen Vorsichtsmaßnahmen und Wachpersonalen.
Ich hatte nun alles abgegeben, was ich vorher sortieren musste und musste schließlich wieder warten, bis ich ein zweites Mal aufgerufen wurde. Der Mann war auch wieder sehr nett und das erste was er gefragt hatte war: Wie geht es Ihnene? Keine Ahnung ob das jetzt eine übernommene Floskel war oder ernst gemeint :D Er kommt sogar auch aus Washington und hat mir gleich mal ein paar Collages empfohlen. :) Er hat kurz ein paar Fragen gefragt: Wo ich hinkomme, wie viele Kinder, was meine Host Parents arbeiten und was ich da machen werde...
Übrigens alles auf Deutsch :D Dann meinte er nur noch: Okay dein Visum ist genehmigt und mir wurde ein schöner Aufenthalt gewünscht. Ich war um 10:30 Uhr schon wieder aus der Botschaft raus.

Samstag ist der Au Pair Kaffeeklatsch 2012 mit den ehemaligen Aupairs. Ich werde berichten.
Josy

Visum und was noch so alles angefallen ist!

Hey Leute,
der letzte Beitrag ist fast einen Monat her. In der Zeit hat sich auch einiges getan und angesammelt. Hier die Kurzversion:

1. Skype date und meine beiden Jungs kennen gelernt
2. Bestätigung für das Final und alle wichtigen Informationen und Daten schriftlich von Ayusa
3. Visum unterlagen bekommen und den ganzen Kram ausgefüllt
4. Mails von meiner Betreuerin in Redmond bekommen
5. Au pair-Kaffeklatsch 2012 in Dortmund
6. Au pair Treffen in Köln mit den Seattle-Mädels
7. Die Videos angucken und alles durchlesen was ich in meinem APR an Informationen finden kann
8. Pre Departure Project machen
9. Was kaufe ich für einen Koffer? Was nehme ich als Handgepäck? Was für einen Laptop kaufe ich?
10. Mein Au pair - Jahr steht vor der Tür und das begreife ich immer mehr

Und hier die ausfürhlichere Version:
1.
Das Skypen war einfach nur klasse. Meine Hostmum war leider geschäftlich unterwegs, deshalb habe ich nur mit Hostdad und Kindern geskypt.
Es war zwar alles noch sehr schwierig wegen meinem schlechten Englisch, aber man versteht sich ja auch so irgendwie. Die beiden Jungs sind zucker süß. Auch wenn mein Hostdad mir gesagt hat, das sie auch ganz anders können. :P
Ich habe die Zwei gefragt, ob sie Hunde mögen. Dann haben sie beide laut aufgeschrien. Was ein Zeichen dafür war, dass sie Hunde toll finden. Dann hab ich ihnen meinen Hund Evo gezeigt. Der erste Kommentar war dann: "That's a scary dog!" (Evo ist ein Schäferhund. Sehr groß = scary ) Ja Evo blieb eine bleibende Erinnerung :D Denn der Jüngste fing immer wieder an von dem "scary dog" zu erzählen.
Die beiden lieben Züge und Autos: Deshalb bekam ich gleich schon mal die lieblings Autos zu sehen.
Am Ende sind wir dann auf Deutsch über gewechselt. Sehr erleichternt für mich, aber eher langweilig für die Kids, weil sie noch nicht sehr viel Deutsch verstehen. (Ich will mir das auch gar nicht erst angewöhnen auf Deutsch mit meinen Gasteltern zu sprechen, aber es verleitet doch sehr dazu :D )
Naja und seit dem schreiben wir regelmäßig Mails bei Facebook. Es ist ein super tolles Gefühl Mails von seiner Gastfamilie zu bekommen, weil das ja wie eine Bestätigung dafür ist, dass sie einen nicht vergessen und den Kotakt halten wollen. :) Ja und irgendwie ist es auch noch mal eine Bestätigung dafür, dass man sich für die richtige Familie entschieden hat!

2.
 Jaaa, als ich den Din A4 Umschlag schnell aufgemacht hatte und die ganzen Blätter in der Hand hatte wo drauf stand, dass ich mit der Familie aus Redmond in WA gematched habe war ich sooo überglücklich und andererseits war da auch irgendwo noch ein kleines bisschen Angst. Habe ich das richtige getan? Ist das die Familie? Werde ich da glücklich? Was ist wenn dieses und jenes..................
Dabei waren zahlreiche Informationen, die man aber schon kannte, die nur noch mal zusammengefasst auf einem Blatt Papier standen....Ja irgendwie fühlt es sich gerade total unwirklich an, wenn ich darüber erzähle..aber andererseits ist es so fantastisch, dass ich es kaum abwarten kann. (was ich hier schwafel :D )
Weiter waren noch in dem Umschlag: 7 Schritte: Was ich vor der Ausreise noch alles erledigen muss, die Rechnung für das Au pair Programm, Adresse meiner Hostfamily, wichtige Kontaktdaten (soll ich in den USA immer bei mir tragen, wahrscheinlich wegen Notfällen oder so), eine Campus Card (Telefonkarte) und eine Sim Card für ein Handy.
Zack waren die Programm Gebühren bezahlt und das Warten ging weiter.. :D

3.
Irgendwann vor zwei Wochen oder so kamen die Visumunterlagen per Post. Ich bin jedes mal so aufgeregt wenn ich was neues von Ayusa oder AuPairCare höre! Ja da drin waren dann: Natürlich erstmal wieder ein nettes Schreiben, ein Certificate Of Eligibility For Exchange Visitor (J-1) Status, eine Bestätigung für die Bezahlung der Sevis - Gebühr, ein orangenes Blatt: Special United States Travel Informations, Important International Travel Instructions, ein Blatt über: The AuPair Exchange Program, zwei grüne Blätter: 1. Benimm Tipps und einige Unterschiede zwischen Deutschland und den USA, 2. Vocabel Liste und als letztes noch zweo orangene Blätter: Au Pair Pre-Arrival Packet.
So, nachdem ich mir alles durch gelesen hatte, machte ich mich an das Ausfüllen des DS-160. Gar nicht so einfach. Ohne die Hilfe unserer tollen AuPair-Facebook Gruppe hätte ich 100 Tage länger gebraucht und wohl einige Fehler..die Ausfüllhlfe ist nämlich nicht ganz so hilfreich, finde ich.
Naja nach 2 Tagen, ja ich brauchte 2 Versuche, hatte ich endlich alles ausgefüllt. Ich bin auch über glücklich, das nicht noch mal machen zu müssen!!!!!!!!!! Das einzige, was mir noch fehlt, ist ein 5x5 Foto fürs Visum. Das werde ich einfach vor Ort in Frankfurt machen: Kosten: 6 Euro

4.
Ich habe glaube ich 2 Mails erhalten von meinem Area Director. In der einen Mail hat sie mich willkommen geheißen und das sie sich freut mich bald kennen zu lernen. In der zweiten Mail war eine Liste drin von anderen Au pairs, die im Sommer/ zu meiner Zeit auch neu in meine Umgebung einreisen. Dabei waren sofort eMail-Adressen und sogar Geburtstagen und Handynummern. Mein Area Director kommt in den Mails sehr nett rüber, ich bin gespannt wies so sein wird. Man hat ja als zukünftiges Au pair schon oft von AD's gehört, die weniger nett waren...Mal schauen. :)

5.
Jaah, es finden jetzt wieder so AuPair Treffen statt und an dem in Dortmund nehme ich teil. Ich bin echt schon gespannt wie das sein wird, weil auch ehemalige AuPairs kommen und von ihren Erfahrungen erzählen!!! Ich freu mich schon sooo sehr!! Dazu wird es vorraussichtlich einen Eintrag geben, denke ich. :)

6.
Hintergrund-Info: Ich bin in einigen AuPair Gruppen bei Facebook. Eine davon ist nur für Seattle AuPairs 2012/2013 und mit denen die aus NRW und Umgebung kommen, treffen wir uns alle zusammen in Köln. Dann kann man sich vorab schon mal kennen lernen!!! :D Gastgeschenk Ideen austauschen, über Koffer reden und die Ori und alles was so ansteht!! :)

7.
Im APR gibt es ein Video über das Autofahren in den USA. Ist ganz nett anzusehen. Aber vieles davon ist selbstverständlich, wie: don't drink and drive, Kinder nicht im Auto alleine sitzen lassen oder beim Auto fahren darf man nicht Telefonieren..so ein Kram halt..
Das einzige was ich merkwürdig finde ist, dass man an einer roten Ampel nach rechts abbiegen darf.. Außer die Ampel ist ein roter Pfeil oder da steht extra auf einem Schild geschrieben, dass man bei Rot nicht rechts abbiegen darf..
Dann kann man sich noch folgende Videos angucken: (muss ich mir auch noch ansehen, wenn ich Zeit habe)
- pre departure tips
- insurance coverage
- safety 101
- homesickness and stress
- communicating with your hostfamily

8.
Ein Projekt, das zur Vorbereitung auf dein Au Pair Jahr dient.
Eigentlich freu ich mich auch schon total drauf. Die meiste Au Pairs sehen das nur als Last und finden sowas unsinnig. Aber für mich ist so eine "Selbstbeschäftigungs Therapie" genau das richtige. Bald fange ich endlich damit an.

9.
Zur Auswahl steht der Koffer von meinen Eltern. Ich hab leider nicht die Option einen Koffer für 200 Euro zu kaufen wie die meisten Aupairs. Da ich ja alles selbst finanzieren muss..und das als Schülerin^^ Deshalb entweder einen günstigen Koffer kaufen oder den von meinen Eltern nehmen, wenn er den Maßen der Fluggesellschaft entspricht.
Zum Handgepäck..keeeeine Ahnung.. Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich mir was kaufen muss -.- ..Dabei muss ich mir doch auch noch einen Laptop kaufen.. Ohne wäre ich aufgeschmissen..Ich will ja auch schließlich mit meinen Liebsten skypen und euch regelmäßig von meinem Jahr hier berichten.

10.
Was soll ich sagen - Es ist einfach ein komisches Gefühl. Manchmal tendiert es eher zur Angst vor dem Ungewissen, wobei ich das Ungewisse liebe und ich unbedingt dieses Abenteuer durch ziehen will. Naja und manchmal fange ich einfach an zu grinsen und die Leute in der Bahn denken sich dann auch ihren Teil.
Was ich bis jetzt weiß, das es eine richtige Entscheidung ist. Wenn ich jetzt sofort studieren würde, dann wäre ich, glaube ich, unzufrieden und ich würde mir den Kopfzerreißen, darüber wie es gewesen wäre WENN...
Am 31.05 habe ich meinen Termin bei der Botschaft und dann werde ich danach mein Visum erhalten....Das heißt ich bin kurz davor. Ich habe fast alles hinter mir, ich habe alles getan was ich musste um für dieses AuPair Jahr antreten zu können.. Was übrig bleibt ist der Abschied von allen Menschen, die ich liebe und gern habe.. Ja es ist nicht wirklich ein Abschied, man sieht sich ja schließlich in einem Jahr wieder. Aber zu wissen, dass man soo weit entfernt ist, von dem Ort, an dem man sein bisheriges Leben verbracht hat. Ein Ort, an dem deine gesammten Erinnerungen hängen. Den lässt man zurück, für 1 Jahr. Und das ist einfach ein irre Gefühl.

Josy