Hallo Freunde der Sonne,
ich habe die wohl tollsten und schönsten Nachrichten, die ein Aupair aussprechen kann und ich bin mir sicher meine Gleichgesinnten unter euch werden mich nur zu gut verstehen können. Also hier die Nachricht:
Am 11 März 2016 werde ich meine Gastfamilie in Chicago besuchen!!!!! Wuhuuuuu :D
Ich kann es selber kaum fassen und male mir die verschiedensten Szenen aus. Fragen über Fragen. Werde ich von meinen Kids (Sarah und Liam) am Flughafen abgeholt? Wird Sarah sich freuen oder doch eher schüchtern sein oder sogar kein Interesse an mir haben und mir sagen, dass ich wieder nach Germany gehen soll? Werden meine Gasteltern Ansprüche an mich haben? Haben sie mich richtig im Gedächtnis behalten oder werde ich sie enttäuschen? Wird meine Nachfolgerin (Aupair Nr. 3) mich akzeptieren? Werden wir uns verstehen? Wen werde ich alles wieder sehen? Wird mein eingerostetes Englisch wieder zurück kommen? Die Liste könnte ich endlos weiter führen. Alles was ich weiß ist, dass Chicago mich zurück haben wird und ich Chicago. Auch wenn es nur 2 Wochen sind.
Liam war fast 2 Jahre alt, als ich zurück nach Deutschland gehen musste. Schon seit einiger Zeit weiß er nicht mehr wer ich bin. Jetzt, fast 2 Jahre später, bin ich eine Fremde für ihn. Ich, die so viel über ihn weiß und im Krankenhaus immer an seiner Seite war. Ich, die seinen Rucksack (Feeding Tube) getragen hat, während er sein Leben geführt hat. Ich werde in genau 87 Tagen am O'Hare Airport in Chicago stehen und das erste Mal seit dem Abschied wieder amerikanischen Boden betreten.
Wo ist der Vorspul-Button? Schade, dass es den nicht gibt. Aber wie man so schön sagt: Vorfreude ist die schönste Freude.
Als nächstes heißt es Esta-Visum beantragen. Sowas hab ich noch nie gemacht, aber ist bestimmt nicht schwer. Ich habe schon angefagen eine Liste zu machen, was ich alles tun muss, wenn ich wieder in Chicago bin und was ich alles essen muss. Mac and Cheese und Goldfish OMG YUMMY :D
Ich muss auf jeden Fall einen Abstecher bei Michaels machen und Scrapbook Sachen kaufen. Mir sind ein paar Dinge ausgegangen, die man in Deutschland nicht bekommt und ich will doch noch meine AuPair Scrapbooks zu Ende stellen in nächster Zeit.
Und ich möchte Semmelklöse vom Aldi meiner Gatfamilie mitbringen. Ich habe damals mit Maria ein deutsches Essen für meine Gastfamilie und ein paar Aupair Freunde gekocht und die Semmelklöse sind uns leider nicht gelungen. Das war ein schöner Abend, wenn ich daran zurück denke. Ich habe vorhin durch meinen Blog gestöbert und bin über meine 2 Wochen Carmel, California und meine Rematch Zeit gestolpert. Also ich hab das natürlich nicht vergessen (eher verdrängt), aber hätte ich das damals nicht alles aufgeschrieben zum Nachlesen, dann wüsste ich heute nur noch halb soviel von dieser Zeit. Und wenn ich jetzt nach all der Zeit darauf schaue, kann ich mir nur an den Kopf fassen wie daneben sich diese Carmel Frau benommen hat. Aber diese Gastfamilie war meine Tür nach Chicago und so dumm es sich anhört, bin ich dafür dankbar.
Wie ihr wisst hat mein Gastkind Liam eine seltene Krankheit: McCune-Albright-Syndrom. Und seit dem ich weg bin, hat sich für Liam einiges geändert. Ich bin so stolz auf meinen kleinen Tapferen Kämpfer und denke ganz ganz oft an ihn. Liam hat auch bezüglich seiner Feeding Tube Meilenschritte gemacht und braucht sie nur noch 6 Mal am Tag für eine gewisse Zeit und dann die ganze Nacht. Aber die restliche Zeit ist er dann off von der Tube. Wahnsinn oder?! Er arbeitet hart und hat jede Woche für mehrere Stunden Ess Therapie und Physio. Leider hatte Liam seit dem ich weg bin auch schon sehr sehr viel Knochenbrüche und saß unter anderem auch im Rollstuhl. Ich kann es kaum abwarten ihn wieder in die Arme schließen zu können und dann wird er wahrscheinlich sogar meinen Namen richtig ausprechen können. Sonst hat er mich ja immer Dodo oder Dado genannt.
Ich bin glücklich, dass es bald echt zurück geht. Es geht zurück. Es geht zurück nach Chicago. ZURÜÜÜÜÜCK in die USA. Je öfter ich das hier hin schreibe, desto wirklicher wird es. Aber so richtig WIRKLICH wird es erst wenn ich Liam umarmen kann. Wäre der Flug nicht so unfassbar preiswert gewesen hätte ich auch nicht fliegen können. Ist wahrscheinlich Schicksal. Das Vermissen von Chicago ist ein Teil von mir geworden und ich bin einfach so froh, das für 2 Wochen abgeben zu können.
Was euch vielleicht auch noch interessieren könnte ist, dass ich nächstes Semester meinen ersten Kurzfilm drehen werde. Zurzeit arbeiten wir an dem Drehbuch und haben verschiedene Workshops, die uns die Techniken des Filmemachens leeren. Genau das was ich machen wollte nach meinem Aupair Jahr, falls ich euch erinnert. Aber leider auch nur halb, denn hier redet jeder deutsch und alle sind so deutsch und ich fühle mich irgendwie nicht so deutsch. In meinem 5ten Semester werde ich ein Praktikum machen und das hoffentlich in Irland oder England oder an einem coolen Filmset in Deutschland. Und im 6ten Semester geht es dann endlich ins Ausland. USA sind sehr teuer und Australien könnte ich mir leisten, wenn ich noch etwas Geld spare. Meine Uni hat da nämlich eine Partneruni, was das ganze etwas günstiger macht und dank Bafög bin ich gerade am planen. Desweiteren habe ich eine wirklich wirklich gute Buch Idee. Da ich unglaublich gerne schreibe und Geschichten schreibe, seit dem ich 15 bin, werde ich mich hoffentlich im 4ten Semester meinem Projekt: Buch widmen können. Jetzt (3tes Semester) habe ich einfach unglaublich viel zu tun. Ich versuche mich einfach über Wasser zuhalten und am Ende so viele Prüfungen wie möglich zu bestehen. Außerdem habe ich mich unserer Filmredaktion der TU Ilmenau angeschlossen und schreibe jede Woche News und Reviews über/von Filmen.
So, und jetzt ist der Eintrag doch wieder viel länger geworden als ich eigentlich wollte. :D
Aber ich wollte euch unbedingt sagen, dass ich in knapp 3 Monaten wieder in den USA bin. Und dann würde ich euch auch gerne erzählen, wie das so ist zurück zukehren und alle wieder zusehen. Vielleicht werde ich auch jeden Tag dann einen Blogeintrag schreiben? Mal sehen. Auf jeden Fall wird es eine aufregende kleine Reise, die ich schon gerne festhalten würde.
Alles Liebe,
Josy
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